Was ist Informations- und Nachrichtenkompetenz?

„Mit der Digitalisierung hat sich die Mediennutzung grundlegend verändert. Informations- und Nachrichtenkompetenz ist deshalb für einen selbstbestimmten, bewussten und kritischen Umgang mit Medien essentiell.“ sagt Dr. Anja Zimmer, Direktorin der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb).

Die mabb steht für Medienvielfalt und fördert z. B. Medienkompetenzprojekte. Sie gestaltet aber auch Veranstaltungen zur Informations- und Nachrichtenkompetenz. Im September bin ich auf dieses Panel beim Media Convention Berlin Impact Day gestoßen: Do it yourself? Informations- und Nachrichtenkompetenz zwischen (außer)schulischem Curriculum, Eigenverantwortung und journalistischer Sorgfaltspflicht: https://20.mediaconventionberlin.com/en/session/do-it-yourself-informations-nachrichtenkompetenz-zwischen-ausserschulischem-curriculum

Ich frage mich, ist „Informations- und Nachrichtenkompetenz“ das gleiche wie „Medienkompetenz“? Und wie wird Informations- und Nachrichtenkompetenz genau definiert? Ich habe mal reingeschaut, zugehört und Antworten auf meine Fragen bekommen:

Offenbar kommt der Begriff der „Medienkompetenz“ noch aus der Fernsehwelt, sodass er im Zeitalter des Internets „an Schärfe verloren hat“, sagt Kristian Kunow von der mabb. Um der Informationsflut gerecht zu werden, braucht es explizit „Informations- und Nachrichtenkompetenz“. Und das bedeutet :

  • ich brauche die Fähigkeiten eines Journalisten
  • ich brauche die Fähigkeiten eines Kommunikationswissenschaftlers
  • ich brauche die Fähigkeiten eines FactCheckers
  • ich brauche die Fähigkeiten eines Debatteurs (ich kenne die Regeln einer Debatte)
  • und ich habe das Bewusstsein dafür, wenn ich etwas weiterverbreite.

Shakuntala Banerjee (ZDF) ergänzt: „es kommt auch darauf an, wer sich wieviel Zeit nimmt und wer sich wie schnell mitreißen lässt.“

Klingt plausibel und hilfreich und empfohlen wird für Schulen z. B. das Projekt: Journalismus macht Schule (darüber hatte ich im letzten Oktober mal berichtet: https://medienkompetenz-macht-schule.info/2019/10/01/journalismus-macht-schule/)

Wie streame ich klimafreundlich?

  • auf das Videostreaming mobil (vor allem aus dem 3G-Netz) verzichten
  • Ultra-HD-Auflösung vermeiden
  • Auto-Play-Funktion ausstellen

An einem #FridayForFuture bin ich auf einen interessanten Artikel auf netzpolitik.org zu Co2-Emissioen durch Videostreaming gestoßen: https://netzpolitik.org/2020/studie-zu-co2-emissionen-videostreaming-ist-am-umweltschaedlichsten-im-3g-netz#vorschaltbanner

Dieser berichtet von einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes und verlinkt auch zur Pressemeldung, die wiederum Hintergrundinformationen zur Klimawirkung von Videostreaming & Co. enthält.

wirlernenonline.de – Suchmaschine für freie Bildungsinhalte

wirlernenonline.de ist im Grunde Google für Lehrende. Eine Suchmaschine von Wikimedia Deutschland mit der sich freie Lern- und Lehrmaterialien (Arbeitsblätter, Tutorials, etc.) recherchieren – vor allem aber frei nutzen – lassen. Alle Suchtreffer stehen unter freien Lizenzen, d. h. sie können bedenkenlos genutzt und geteilt werden.

Auf wirlernenonline.de werden Bildungsmaterialien gesammelt und strukturiert, um sie für Lehrende bereitzustellen, die dann gezielt auf ein redaktionell erstelltes Angebot zugreifen können. Redaktionell betreut wird die Wikimedia-Mitmach-Aktion von einem Team aus hauptamtlichen und ehrenamtlichen Menschen.

Nähere Informationen: https://netzpolitik.org/2020/eine-suchmaschine-fuer-freie-bildungsinhalte/

Direkt zur Suchmaschine: https://wirlernenonline.de/ (noch ist die Seite im Beta-Stadium – bitte nicht abschrecken lassen ;-))

Und dann hat’s „zoom“ gemacht

Die halbe Welt nutzt derzeit zoom – so mittlerweile auch wir. Die Kritik an zoom wird lauter und dennoch scheint sie seiner Popularität nicht zu schaden. Wie auch? In der Krise braucht es schnelle und gut funktionierende Lösungen und ja, nicht jede*r hat sicherheitsrelevante Dinge zu besprechen. Das Ausmaß der Datenweitergabe und die bekannten und unbekannten Sicherheitslücken haben mir allerdings zu denken gegeben:
https://www.riffreporter.de/vr-reporterin/dank-zoom-kann-dein-computer-zum-spionage-tool-werden/
https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/videochat-im-vergleich-ist-zoom-am-unsichersten
https://www.kuketz-blog.de/zoom-uebermittelt-personenbezogene-daten-an-drittanbieter/

Dennoch möchte ich auch hilfreiche Sicherheitstipps (die mir in meinen Recherchen untergekommen sind) zur Nutzung von zoom teilen:
https://www.heise.de/tipps-tricks/Zoom-Sicherheitstipps-fuer-Videokonferenzen-4699394.html
https://unterrichten.digital/2020/03/22/zoom-videokonferenzen-funktionen/
hier gibt es auch eine Übersichtskarte für Lehrpersonen direkt zum Download:
https://unterrichten.digital/wp-content/uploads/2020/03/Hinweise-f%C3%BCr-sicherere-Zoom-Meetings.pdf

Und wer jetzt keine Lust mehr auf zoom hat, findet natürlich wie immer Alternativen: https://digitalcourage.de/blog/2020/corona-homeoffice-tipps#2

Nachtrag vom 25.4.2020 – In einem Tweet habe ich gelesen, dass bigbluebutton auch eine gute Alternative ist: https://twitter.com/kuketzblog/status/1253766062287527938?s=19

Nachtrag vom 10.11.2020 – Zoom verschlüsselt jetzt Ende-zu-Ende: https://blog.zoom.us/de/zoom-rolling-out-end-to-end-encryption-offering/ – im Beitrag wird erklärt, wie man die Verschlüsselung aktiviert für eine sichere Videokonferenz. 

Kostenfrei bis Ende Mai: digitaler Unterricht mit Brockhaus

Brockhaus unterstützt interessierte Schulen während der Schulschließungen. Die digitalen Angebote zur Förderung der Medienkompetenz, das Schülertraining sowie die Online-Lexika für Kinder und Jugendliche können bis Mai kostenlos genutzt werden.
„Machen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler zu Recherche-Profis mit dem Online-Kurs »Richtig Recherchieren« und den Brockhaus Online-Lexika – der Enzyklopädie und dem Jugendlexikon. Redaktionell geprüfte Informationen für jedes Alter.“ https://brockhaus.de/info/schulen/
Schulen können sich hier direkt anmelden: https://brockhaus.de/info/schulen-vor-cov/angebot-kontakt/

Vom Spielen zum Lernen mit „Discord“

Viele Kinder nutzen zum Spielen online „Discord“. Discord bietet das Go Live streaming und Screen Sharing an. D. h. die Kinder können sich online beim Spielen zuschauen und sich dabei unterhalten. Seit Ausbruch der Corona-Pandemie hat Discord die Teilnehmerzahl von 10 auf 50 erhöht und ermöglicht somit z. B. einer ganzen Klasse das Angebot zu nutzen. „Theoretisch wäre es also für Lehrer dadurch möglich, ihre Schulklassen via Stream zu unterrichten – tatsächlich scheinen sich Pädagogen nach Angaben vom Discord-Team bereits intensiv darüber auszutauschen, von diesen Möglichkeiten Gebrauch zu machen.“ (Spielemagazin 4Players: https://www.4players.de/4players.php/spielinfonews/PC-CDROM/40036/2188682/Discord-Limit_bei_Streaming-Zuschauern_erhoeht_wegen_Coronavirus.html)

Für Schulen ist dies sicher keine offizielle Lösung, um im Austausch zu bleiben. Vorteil ist aber dennoch, dass einige Kinder durch das Online-Spielen mit der Software vertraut sind und somit selbstinitiativ dabei unterstützen können z. B. untereinander Lerngruppen zu etablieren.

Alle Infos gibt es hier:
https://blog.discordapp.com/helping-out-where-we-can-3a5fb7bac77a
https://support.discordapp.com/hc/en-us/articles/360040816151

Egal ob zum Spielen oder zum gemeinsamen Lernen, sollten in jedem Fall die Datenschutzeinstellungen sicher konfiguriert werden: https://support.discordapp.com/hc/de/articles/360004109911-Datenschutzbestimmungen